Die eigene Stimme besser hören

In meinem letzten Embodiment Coaching ging es u.a. darum, seine (innere) Stimme besser zu hören. Und dieses Coaching war für mich auch ein Beweis dafür, dass alles, was wir im Leben lernen, unser eigener Weg und unsere eigenen Erfahrungen, einen Schatz birgt, selbst, wenn einem das am Anfang nicht so scheint:

denn ich habe selbst früher meiner Stimme wenig Raum und Aufmerksamkeit geschenkt und weiß sehr gut, wie sich das anfühlt und wie herausfordernd es sein kann, seine Bedürfnisse zu äußern.

Sicher ist es nicht die Grundvoraussetzung, dass man sich durch die gleichen Themen gearbeitet hat, um jemanden bei seinem Anliegen zu unterstützen, aber es hilft doch, wenn man sich einfühlen kann und gleichzeitig aus Erfahrung weiß, dass es möglich ist, seine alten Muster hinter sich zu lassen.

Und wenn man aus der Erfahrung weiß, was für ein bestärkendes Gefühl das sein kann. Denn zumindest ich wünsche mir das dann auch für andere; dass auch sie es erleben dürfen, sich verbundener mit sich zu fühlen und ihre Bedürfnisse selbstbewusst zu äußern.

Du bist nicht allein, wenn es dir schwer fällt, deine innere Stimme zu hören

Ich war viele Jahre meines Lebens mit meiner Aufmerksamkeit viel mehr dabei, herauszufinden, was andere brauchen oder von mir wollen und hatte folglich oft Schwierigkeiten, zu fühlen, was ich eigentlich brauche oder will (vom Aussprechen dieser Dinge mal ganz zu schweigen…) und in manchen Situationen ist es auch für mich immer wieder einmal herausfordernd.

Aber ich weiß heute, dass es ziemlich vielen Menschen so geht. Dass ich sicher nicht die Einzige war, die Angst hatte, sich authentisch zu zeigen, die Angst hatte, dafür verurteilt oder abgelehnt zu werden.

Die Gründe, warum es oft vor allem Frauen schwer fällt, auf ihre innere Stimme zu vertrauen

Gerade Frauen fällt es oft schwer, ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren und zu äußern – und auch Grenzen zu setzen. Das ist meiner Meinung nach auch gesellschaftlich bedingt:

Frauen sollten lange Zeit gar keine eigene Meinung haben, sondern eben lieber brav „ja“ sagen oder einfach still sein. So wurden die meisten unserer Großmütter erzogen, teilweise noch unsere Mütter und es wirkt immer noch im gesellschaftlichen Gewebe nach und durchzieht es, wenn auch vielleicht feiner als früher.

Ich glaube aber, bei ganz vielen ist das als Glaubenssatz noch ganz tief verankert, auch wenn es unbewusst ist. Dazu kommen alle möglichen sonstigen Erlebnisse und Prägungen, die uns zu allerlei Annahmen führen, warum es besser ist, sich anderen anzupassen. Manche gehen weit bis an die Ursprünge zurück: Für unsere steinzeitlichen Ur-Vorfahren war es tatsächlich überlebenswichtig, nicht von der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden.

Warum es so wichtig ist, deine innere Stimme ernst zu nehmen

Du siehst, es ist komplex ; )

Und auch verständlich, wenn man sich schwer tut, im Gewirr der Stimmen seine eigene zu hören und ihr Raum zu geben.

Doch wir zahlen einen Preis, wenn wir einen Teil von uns verstecken oder wegdrücken. Denn so hören wir unsere innere Stimme weniger und weniger und bekommen nicht, was wir wirklich brauchen.

Das ist auf Dauer unglaublich anstrengend und kostet enorm viel Energie (die wir anderweitig nutzen könnten) und Lebensfreude.

Und ja: Natürlich müssen oder wollen wir manchmal auch Kompromisse eingehen oder uns bewusst dafür entscheiden, dem Bedürfnis eines Anderen entgegen zu kommen, aber es sollte in Balance sein und aus vollem Herzen kommen, nicht aus einer Angst oder Gewohnheit heraus.

Ein paar Reflexionsfragen für dich zur inneren Stimme:

Wie gut kannst du deine innere Stimme hören?
Was sagt sie dir gerade?

Wie steht es um deine Bedürfnisse – kennst du sie, äußerst du sie?
Welche Glaubenssätze halten dich zurück?

Was kannst du dafür tun, um dich und deine Bedürfnisse besser zu spüren?

Und, wie lässt sich die innere Stimme nun besser hören?

Übung, Übung, Übung… das geht nicht auf Knopfdruck, sondern braucht ein bisschen Zeit und Hingabe, dich wirklich damit zu beschäftigen.

Es braucht die Bereitschaft, dich auf dich einzulassen, hinzuhören, zuzuhören: deinem Körper, deinen Gefühlen. Um langsam die Zeichen lesen und verstehen zu können.

Intuitive Bewegungsmethoden, wie die Non-Linear Movement Methode sind dafür z.B. super (mehr über Non-Linear Movement hier), genau so eignen sich regelmäßige Check-Ins mit dir selbst, in denen du bewusst genau in dich hinein spürst und schaust, was du gerade brauchst, welche Bedürfnisse du gerade hast.

Wenn du ganz individuell mit mir daran arbeiten möchtest, deine innere Stimme besser zu hören und deine Bedürfnisse selbstbewusster auszudrücken, dann vereinbare gerne einen Termin zur 1:1 Begleitung mit mir (mehr darüber hier) oder schreib mir

Ich unterstütze dich sehr gerne mit Embodiment Coaching und anderen Embodiment-Übungen dabei!

Chrischa

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