Die Poesie der Schwingung oder:

„NIEMALS LIEBEN, WAS NICHT VIBRIERT / NIEMALS AUF DAS VERTRAUEN, WAS NICHT SINGT“ – das Original dieses Gedichts der Poetin ORIDES FONTELA ist auf Portugiesisch („Nunca amar o que não vibra/ nunca crer no que não canta“). Als ich es zum ersten Mal gelesen habe, hat etwas in mir vibriert. Ziemlich sogar. Ich habe mich verliebt in diese Worte. Und ich habe den Worten geglaubt, ihnen getraut, weil Musik in ihnen war.

Ich würde sagen, wir haben ein recht gutes Gefühl für die Dinge und ihre Schwingung, wenn wir es wagen, uns den Dingen und Menschen auf dieser Ebene zu nähern. Wenn wir uns nicht zu sehr von den Eindrücken täuschen und ablenken lassen, die uns die bloße Oberfläche oder die Stimmen (der Gesellschaft, der Familie, der Freunde…), die uns umgeben, vermitteln. Wenn wir uns einlassen auf das, was in uns passiert. Und uns ehrlich dafür öffnen können.

Nicht ohne Grund sagen wir, dass wir mit jemandem auf der gleichen Wellenlänge (= Schwingung) sind oder sprechen wir über die Energie einer Begegnung. Wenn wir mit jemandem (oder etwas) in Resonanz gehen, fühlen wir die Lebendigkeit, die darin liegt. Und manchmal ist so eine Begegnung auch wie ein Spiegel – wir finden etwas im anderen, das auch in uns ist; womöglich wird es dadurch erst in uns lebendig und kommt in unser Bewusstsein. Oder diese Qualität ist bereits ein wesentlicher Teil dessen, wer wir sind und wie wir uns ausdrücken.

Sicher kennst du auch diesen Moment, wenn auf einmal Musik in den Dingen ist, wenn du eine Art innere Melodie hörst, sie vielleicht sogar in Ihrem Körper spüren kannst wie den Gesang der Sirenen… Wenn wir diese „Musik“ hören, fühlen wir uns lebendig, verbunden, vielleicht sogar ein bisschen verliebt… auf jeden Fall aber angezogen.

Wir müssen jedoch auch ein bisschen vorsichtig sein dabei und zwischen der authentischen Stimmung und Melodie und derjenigen zu unterscheiden, die andere dazu benutzen, uns für ihre eigenen Interessen zu verführen oder zu manipulieren. Diese Unterscheidung lernen wir mit der Zeit, wenn wir ein feineres Gefühl dafür bekommen und unserer Intuition mehr und mehr vertrauen können.

Wenn jedoch nichts schwingt, nichts singt und du dich von etwas oder jemandem nur wegen der glänzenden Oberfläche, dem Status, etwas, das dich blendet, angezogen fühlst, dann schließe wieder deine Augen, fühle in deinen Körper und höre mit deinem Herzen…

No vibe, no song means: better don´t go along…

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