Dein Körper: Zuhause deiner intuitiven Weisheit und Sinnlichkeit
Heute möchte ich dir ein bisschen mehr darüber erzählen, was es mit „Die Poesie von Körper, Geist & Seele“ auf sich hat. Das heißt, damit dieser Beitrag nicht zu lange wird, geht es hier in Teil 1 erst einmal um die „Poesie des Körpers“ und in den folgenden Blog-Artikeln jeweils um die anderen beiden.
Zuallererst: Das, was ich „schon immer“ getan habe, ist Lesen und Schreiben, v.a. Poesie. Poesie begleitet mich also schon, seitdem ich einigermaßen selbständig denken kann.
Und der Begriff „Poesie“ ist für mich auf eine gewisse Art und Weise auch dem Begriff des Zaubers oder der Magie ähnlich, in der Poesie findet für mich eine Verwandlung des Alltäglichen statt, dadurch, dass wir genauer Hinsehen, Hinhören, Hinfühlen und die Dinge durch eine andere Linse betrachten.
Die Dinge, mit denen ich mich heute beschäftige, sind mittlerweile über das Schreiben hinausgewachsen, aber das genau Hinsehen, Hinhören und Hinfühlen, das ist auch bei der Arbeit mit dem Körper (bzw. Embodiment Praktiken), in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen und unserem Selbstausdruck von Bedeutung.
Also, los geht´s mit der:
Poesie des Körpers
Die Poesie des Körpers finden wir (für mich) jenseits von Druck und Zwang und jenseits von Manipulation. Wir begegnen ihr nicht dort, wo uns die Sensibilität fehlt, uns mit unserem Körper zu identifizieren, uns als eins mit ihm zu betrachten und seine (also unsere) tatsächlichen Bedürfnisse wirklich zu FÜHLEN.
Die Poesie des Körpers beginnt für mich dann, wenn wir einmal Tempo rausnehmen, langsamer machen, wenn wir in uns gehen, wenn wir unsere Wahrnehmung sensibilisieren und uns bewusst werden, was wirklich in uns vorgeht, wie wir uns fühlen, was wir spüren, was uns wirklich bewegt und was uns (wie) bewegen will, auch buchstäblich…
Die Poesie des Körpers beginnt, wenn wir mit unserem Körper im Einklang sind und – statt starren Mustern zu folgen – uns erlauben, dem Ausdruck zu verleihen, was im gegenwärtigen Moment Ausdruck finden möchte.
Die Poesie des Körpers bedeutet, unseren Körper nicht als Objekt zu betrachten, sondern nach innen zu spüren und von innen heraus zu spüren. Die Poesie des Körpers bedeutet, zu lernen, die einzigartige Sprache unseres Körpers zu verstehen. Auch wenn es im Großen und Ganzen ein grundlegendes „Vokabular“ und eine grundlegende „Grammatik“ gibt, die wir Menschen teilen: Es gibt auch im Bezug auf unsere Körper eine Art „Dialekt“, und die Eigenheiten können sehr individuell sein.
Genau deshalb braucht es Zeit, deshalb ist es wichtig, uns Zeit zu nehmen, um diese Eigenheiten zu lernen und die Sprache unseres Körpers immer besser zu verstehen.
Obwohl es für uns selbstverständlich ist, dass das Erlernen einer Sprache Zeit und Bereitschaft oder Motivation erfordert, denken wir selten so, wenn es um unseren Körper geht.
Dabei ist die Sprache des Körpers meiner Meinung nach eine der wichtigsten Sprachen, die wir uns vornehmen sollten (falls wir es noch nicht getan haben… Und glaub mir, wir können sie immer weiter verfeinern und noch sensibler werden, so wie wir es beim Erlernen einer Sprache tun).
Solange wir keinen Zugang zum individuellen Vokabular und Dialekt unseres Körpers haben, wird es uns schwer fallen, die eigentliche Poesie des Körpers zu erfahren. Die Poesie des Körpers zu erfahren und in unserem individuellen Ausdruck immer freier und authentischer zu werden, dabei helfen Embodiment Praktiken, also achtsame Bewegungsmethoden.
Ich persönlich hatte lange Zeit meines Lebens leider eine ziemlich schlechte Beziehung zu meinem Körper, und ich sehe Embodiment-Praktiken als einen schönen und sanften Weg, sich (wieder) mit dem Körper zu verbinden und (wieder) eine Beziehung zu uns selbst aufzubauen, die auf Respekt und Wertschätzung beruht und in der es Raum für alle Gefühle gibt, ohne sie zu bewerten oder uns zu verurteilen.
Embodiment ist kein Sport oder Fitnesstraining, es geht bei diesem achtsamen, Körper basierten Ansatz darum, die Sprache unseres Körpers zu erlernen, um mehr und mehr mit uns, unserer Wahrnehmung und unseren Gefühlen verbunden zu sein – egal was wir gerade tun.
Es bedeutet, uns tiefer und tiefer mit uns selbst verbunden zu fühlen und zu spüren, was in uns los ist, aber es heißt auch, zu wissen, wie wir uns selbst durch Einbeziehen unseres Körpers dabei unterstützen können.
All das ist ein sehr individueller Prozess und eine Erfahrung, die für jede/n von uns anders ist und immer wieder Überraschungen und Entdeckungen für uns bereit hält. Das ist das Schöne daran. Darin liegt die Poesie.