So sehr ich früher Mühe hatte, Frieden mit meinem Körper zu schließen und mich zuhause in mir zu fühlen, eine Sache habe ich immer geliebt: meine Sommersprossen!
Es gibt Leute, für die wiederum genau das ein Problem ist, die lieber einen homogenen Teint hätten und alles Mögliche dafür tun. Ich hingegen bin eher traurig, wenn meine Sommersprossen in ihrer Intensität über die Wintermonate wieder verschwinden, weil sie für mich einfach ein Teil von mir sind.
Vielleicht liegt das auch daran, weil ich Pippi Langstrumpf immer schon toll fand.
Für mich sind die Sommersprossen auch eine Erinnerung daran, dass man unkonventionell sein darf, dass man sich nicht immer homogen in die Masse fügen muss, sondern andere durch sein Ich-Sein, durch seine eigene Art, in der Welt zu sein und sich auszudrücken, auch inspirieren kann.
Gestern am Flohmarkt hab ich eine ältere Frau gesehen, die an einem Stand diverse Kleider anprobiert hat. Auf einmal hat sie angefangen, zu tanzen und herumzuspringen und es war nicht nur klar, dass sie ihr Kleid gefunden hatte, sondern es hat sowohl die Verkäuferin als auch mich (und sicher ein paar andere Leute) zum Lächeln gebracht.
Es hat sich richtig befreiend angefühlt, jemand so in seiner Lebendigkeit und Freude zu erleben, sich nicht zurückzuhalten, weil andere ja komisch schauen könnten etc.
Und das wünsche ich mir für uns alle: Dass wir uns alle ein bisschen mehr so zeigen dürfen, wie wir sind, wie wir uns fühlen, wie wir uns zum Ausdruck bringen möchten.
Und dass wir uns in keine Schublade stecken lassen müssen, dass nicht immer alles homogen sein muss, dass wir Frauen, Menschen sein dürfen, die ihre verschiedenen Facetten zelebrieren.
Denn darin steckt für mich eine unglaubliche Schönheit.